Archiv der Kategorie: Gesellschaftliche Teilhabe

Wird die Mobilität ohne Auto zu wenig gefördert?

LESETIPP: Anja Krüger, Auto statt Altersvorsorge, in: TAZ 26.01.2022.

“Wer 50 Jahre lang einen bescheidenen Opel Corsa besitzt, fährt damit satte 600.000 Euro an Kosten ein – wovon rund 40 Prozent die Gesellschaft trägt.”

Der folgende Artikel greift genau diese Frage auf und stellt fest, dass es an Mobilitätsprämien, um Zuschüssen für z.B.Bahncards, Räder oder ÖPNV-Abos zu finanzieren, mangelt, während Prämien für z.B. E-Autos oder steuerliche Vergünstigungen für Dienstwagen der Alltagsnorm entsprechen und warum genau das eine Vertiefung der sozialen Spaltung fördert.

Anja Krüger, Auto statt Altersvorsorge, in: TAZ 26.01.2022 (https://taz.de/Studie-ueber-teure-Autos/!5827537&s=Auto+verkehr/).

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Zukünftige Mobilität in Schwerin

Konzepte zu Mobilitätsstationen und neuen Verkehrswegeplänen

In der vergangenen Woche gab es zwei spannende informative Artikel in der SVZ zu möglichen alternativen Verkehrskonzepten in Schwerin. Beide nehmen Probleme wie den durch die steigende Zahl der Kraftfahrzeuge bedingten Platzmangel und die steigende CO2- Emissionsrate ins Visier. So waren 2019 ca. 58 000 Kraftfahrzeuge in Schwerin gemeldet. Tendenz steigend.

Geplant ist deshalb eine Förderung und Umgestaltung alternativer Fortbewegungsmittel, insbesondere des Radverkehrs.

In Zusammenarbeit mit dem Radwege-Koordinator Mirco Goldammer und den Mitgliedern des Radentscheids Schwerin sowie weiteren Vertretern ist daher ein umfangreicher Entwurf zu einem neuen Radverkehrswegeplan entstanden. Nach diesem gäbe es einige Änderungen im Straßenbild zugunsten der Fahrradfahrer z.B. mit Hilfe zusätzlicher Stellplätze, geschützter und ausgebauter Fahrstreifen an Verkehrsachsen und einer vorteilhaften Anbindung an den ÖPNV sowie dem Vorrang im Ampelsystem. 

Ergänzend dazu verfassten sechs Studierende der FHM Schwerin in Kooperation mit dem Digitalen Innovationszentrum (DIZ) eine Studie im Rahmen des Projektes #agiles MV, die den Schweriner Radverkehrswegeplan auf innovative Weise bereichern würde. Der Lösungsansatz befasst sich mit Mobilitätsstationen an Hauptverkehrswegen, die über einen Anschluss zu alternativen Fortbewegungsmitteln verfügen. Dazu zählen u.a. Fahrräder, E-Bikes, E-Roller aber auch Bus- und Straßenbahnen. Zudem böten solche Stationen noch ein ganzes Rundumpaket an Komfortabilität. So sollen auch gesicherte und geschützte Fahrradstellplätze, Fahrradwerkstätten, Ladestationen für E-Bikes oder extra Zugänge zum Car-Sharing (z.B. über eine App) in dem Mobilitätsstationen mit inbegriffen sein.

In den nächsten 8 Jahren könnten wir also relativ umweltfreundlich unsere Arbeits- und Freizeitwege über solche Knotenpunkten zurücklegen. Mal eben schnell vom Hauptbahnhof zum Dreescher Markt, von der Kieler Straße zum Margaretenhof oder auch nach Krebsförden/Wüstmark.

Die Kombination von einem ausgebauten Radverkehrsnetz, Mobilitätsstationen und einem sinnvollen nachhaltigen ÖPNV-Konzept wäre definitiv ein vorteilhafter Weg für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Jedoch sollte dabei nicht vergessen werden, dass beides den Schweriner:innen auch örtlich, zeitlich und finanziell uneingeschränkt zugänglich sein sollte, um so die Teilhabe aller zu gewährleisten.

Artikel und Internetseiten:

Alexander Kruggel, Mobilität der Zukunft,Wie kommen wir 2030 in Schwerin von A nach B?, in: SVZ, 27.01.2022, https://www.svz.de/35130432.

Marco Dittmer, Fahrradstraßen in der Innenstadt: Jetzt geht es an die Parkplätze, in: SVZ, 31.01.2022, Quelle: https://www.svz.de/35189052.

#agiles MV: https://www.fh-mittelstand.de/agiles-mv

Schwarzfahren als Straftat – Ein unnötiger Tatbestand im StGV?

Medien Tipp:

Seit 1935 ist das Fahren im öffentlichen Nahverkehr nach § 265s StGB strafbar. Zwar folgt „nur“ eine Geldstrafe, doch ist auch diese besonders für Personen, die sich bereits die hohen Fahrkartenkosten nicht leisten konnten, nur schwer begleichbar. So folgt oftmals der Freiheitsentzug. Dies betrifft ca. 7000 Menschen pro Jahr.

In einer Folge vom ZDF Magazin Royale (9.Dezember 2021) werden auf sehr unterhaltsame Weise die widersprüchlichen Auswirkungen der derzeitigen Rechtsverordnung gezeigt.

Freie Fahrt für Schüler*innen ab dem 7. Schuljahr in Schwerin

Überaus begeistert können wir hier nun verkünden, dass ein erstes Etappenziel hin zu einem entgeltfreien Nahverkehr für alle Bürger*innen in Schwerin geschafft wurde.

Gestern Nachmittag stimmten unsere Stadtvertreter einstimmig für die „Kostenlose Schülerbeförderung ab der 7. Klasse“. Wir sind sehr gespannt auf die weiteren Entwicklungen und haben einige Ideen für die Zukunft.

Erstmal aber heißt es nun: Freie Fahrt für alle Schüler*innen der Klassen 7 bis 13 ab März 2022.

Im Folgenden seht ihr ergänzend dazu unsere Stellungnahme für die Statdtvertretersitzung am 6. Dezember 2021:

Umfrage zum entgeltfreien nahverkehr in Schwerin

Habt ihr mehr Ideen oder bereits Erfahrungen mit anderen Finanzierungsmodellen gesammelt? Dann hinterlasst uns bitte einen Kommentar unter diesem Beitrag oder schreibt uns über unser Kontaktformular (freifahrt.jetzt.sn@gmail.com).

Hier könnt Ihr mehr über unsere Ideen zu einem entgeltfreien Nahverkehr lesen.

Fahrkarten für ehrenamtliche Helfer und Besucher der Tafel.

Weihnachtszeit ist Miteinander-Zeit ist Solidarität

Nach diesem Motto hat sich die Bürgerinitiative Freifahrt.Jetzt.Schwerin etwas besonderes
ausgedacht. Durch starke Unterstützung der SWG (www.swg-schwerin.de) und der GTK ( https://www.teilhabe-klimaschutz.de/ sowie weiteren privaten Sponsoren, kamen in kürzester Zeit 800 € zusammen.

https://youtu.be/7wTqko5wpSM


"Wir haben der „Tafel“ in der Petrusgemeinde Schwerin
Freifahrtscheine für Bus und Bahn in Schwerin verschenkt.

Ja, man mag es
nicht glauben, aber es gibt Menschen im reichen Deutschland, die sich von
der Tafel gespendete Lebensmittel abholen, um sich etwas zu essen
zuzubereiten können. Und es gibt Menschen, die die Münze mehrmals in der
Hand herumdrehen, bevor sie es für eine Fahrkarte für den Bus oder die
Bahn ausgeben, da das vorhandene Budget bei Weitem nicht ausreicht." sagt Jana Wolff.

Das Ziel von Freifahrt.Jetzt.Schwerin ist nicht nur der „entgeltfreie
Nahverkehr für alle“ in Schwerin aus Klimaschutzgründen, sondern auch aus sozialen Gründen. Wir haben uns auch ein Soziales Miteinander und
gesellschaftliche Teilhabe aller auf die Fahnen geschrieben und möchten
somit mit gutem Beispiel vorangehen und den Menschen, die unter Armut
leiden, wenigstens ein wenig unter die Arme greifen und ihnen mit einem
Fahrschein eine Freude bereiten.

Insgesamt kamen durch Sponsoren 800,- € für die Fahrkarten Verschenke Aktion zusammen. Es wurden 60 Tages Fahrkarten für 30 bedürftige Mitarbeiterinnen und 280 Einzel Fahrkarten für Tafelgäste übergeben.

Danke an alle die sich beteiligt haben.


Danke an alle die sich an dieser Aktion beteiligt haben.
60 Tages Fahrkarten für 30 bedürftige Mitarbeiterinnen und 280 Einzel Fahrkarten für Tafelgäste wurden verschenkt.

Gleiches Recht im Straßenverkehr.Freifahrt Jetzt Schwerin unterstützt Initiative zum kostenlosen Nahverkehr für Schüler

Schwerin/gc. „Im Sinne eines gleichberechtigten Zugangs zu Mobilität, der Erhöhung der Sicherheit und Lebensqualität in Schwerin und des drohenden Klimawandels ist der kostenfreie Nahverkehr für Schweriner Schüler ein erster richtiger Schritt“, sagt Torsten Müller, Sprecher der Bürgerinitiative Freifahrt.Jetzt.Schwerin – für einen entgeltfreien Nahverkehr.


Im Straßenverkehr hat das Auto Vorrang gegenüber Bahn, Bus und Fahrrad.

Das Ergebnis: Die CO₂-Belastung bleibt unverändert hoch und bedroht Gesundheit und Leben. Damit muss Schluss sein, Gleichberechtigung aller ist angesagt, sind sich die Initiatoren der Bürgerinitiative einig.

Heutige und künftige Stadtentwicklung bedeutet Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer, Sicherheit auf allen Verkehrswegen, Entschleunigung im Verkehrsraum, Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs sowie Umverteilung der Verkehrsflächen.

Deswegen unterstützt die Bürgerinitiative  die Initiative der Stadtvertreter für einen kostenlosen Nahverkehr für alle Schüler in Schwerin. Die Bürgerinitiative appelliert an die Kritiker, über die Notwendigkeit des entgeltfreien Nahverkehrs des im Sinne des Gemeinwohls neu nachzudenken.


Hintergrund:Die Bürgerinitiative Freifahrt.Jetzt.Schwerin, als Arbeitsgemeinschaft der Lokalen Agenda 21, ist eine Initiative für einen entgeltfreien Nahverkehr in Schwerin, die sich im Jahr 2018 gegründet hat.

Mit der Einführung eines entgeltfreien Nahverkehrs verbinden sich unter anderem folgende Ziele, die zugleich auch zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Schwerin (SDGs) beitragen werden: Umweltbelastungen reduzieren, verbesserte Verkehrssicherheit gewähren, Mobilität der Schweriner und der Gäste verbessern sowie den allgemeinen Bekanntheitsgrad Schwerins als innovative, gemeinwohlorientierte Stadt erhöhen.

Die Bürgerinitiative Freifahrt.Jetzt.Schwerin – für einen entgeltfreien Nahverkehr unterstützt die Initiative der Stadtvertreter für einen kostenlosen Nahverkehr für alle Schüler in Schwerin. Foto: Heiko Wruck

Freifahrt.Jetzt beim „Markt der Demokratie“. Kleine Bildergalerie.

Am Tag der deutschen Einheit fand auf dem Alten Garten in Schwerin der „Markt der Demokratie“ statt.

Über 900 Schwerinerinnen und Schweriner ließen es sich nicht entgehen sich an den vielen verschiedenen Informationsständen zu informieren.

Freifahrt.Jetzt beim „Markt der Demokratie“. Kleine Bildergalerie. weiterlesen

#Freifahrt.Jetzt

Eine Zukunftsvision

Liebe Schwerinerinnen und Schweriner,

stellt Euch bitte einmal vor, Ihr müsstet für den Öffentlichen Nahverkehr nicht mehr bezahlen.

Fahrscheine im Nahverkehr Schwerin würden dann überflüssig, ebenso Fahrkartenschalter, die vielen Automaten, Entwerter und so manche Papierkörbe. Fahrscheinkontrollen in Bus und Bahn gäbe es dann auch nicht mehr.

#Freifahrt.Jetzt weiterlesen