#Freifahrt.Jetzt

Eine Zukunftsvision

Liebe Schwerinerinnen und Schweriner,

stellt Euch bitte einmal vor, Ihr müsstet für den Öffentlichen Nahverkehr nicht mehr bezahlen.

Fahrscheine im Nahverkehr Schwerin würden dann überflüssig, ebenso Fahrkartenschalter, die vielen Automaten, Entwerter und so manche Papierkörbe. Fahrscheinkontrollen in Bus und Bahn gäbe es dann auch nicht mehr.

Attraktiv und einzigartig

Und weil unser Nahverkehr so attraktiv umgestaltet wäre, würden immer mehr Menschen auf Busse und Bahnen umsteigen. Um das zu schaffen, würden die Taktzeiten erhöht werden, so dass unsere Busse und Straßenbahnen vielleicht im Vier-Minuten-Takt fahren würden.

In Folge dessen würden viele Autofahrer ebenfalls auf Busse und Bahnen umsteigen. Das verringerte die Bildung von Feinstaub und den Ausstoß von Stickoxiden. Unsere Luft würde sauberer werden und Krankheiten wie trockenes Auge, Allergien und Asthma würden seltener und weniger stark auftreten. Viele Parkplätze würden überflüssig. Es gäbe kaum mehr Verkehrsunfälle und unsere Kinder könnten ungestörter auf vielen Straßen spielen. An vielen Haltestellen gäbe es Fahrräder zum Ausleihen, was die Mobilität allgemein weiter verbessern würde. So entstünde ein Verkehrssystem wesentlich aus Bussen, Bahnen und Citybikes.

Was tun mit freiwerdenden Flächen?

Die autofrei werdenden Flächen könnten wir begrünen und so mehr Lebensräume für Insekten, insbesondere für Bienen und für Vögel bieten. Wir könnten mehr Apfel- und Pflaumenbäume pflanzen und Beete anbauen und so unsere Stadt „essbarer“ machen. In Windeseile würde unsere Stadt Schwerin sehr viel bekannter werden und für andere Städte als Modellstadt für eine nachhaltige Lebensweise sicher ein Vorbild sein.

Wir alle werden dann einmal mit Freude sagen können:
„Das alles begann einmal mit einem entgeltfreien Nahverkehr in unserer Stadt!“.

Weil wir diese schöne Vision mit dem Begriff „Freifahrt“ verbinden, erhielt unsere Initiative auch ihren Namen. Wer sich dieser Vision anschließen kann, den laden wir herzlich dazu ein, in unserer Bürgerinitiative „Freifahrt. Jetzt“ mitzuwirken. Möglichkeiten, sich bei uns zu engagieren, gibt es genug.

Lange Vorbereitungsphase.

Der Gründung unserer Bürgerinitiative sind einige Vorbereitungen vorausgegangen. Wir haben uns über die Ergebnisse in anderen Städten der Welt kundig gemacht, die einen entgeldfreien Nahverkehr in ihrer Stadt eingeführt haben. Beim Bürgermeister in Templin – der ersten Stadt Deutschlands, die einen kostenfreien Nahverkehr eingeführt hat – haben wir uns umfassend informiert.

Erwartete Effekte

Zunächst einmal wollen wir mit unserer Initiative eine Verkehrswende einleiten, weil ein Umdenken in dieser Frage (wie in anderen auch) für eine enkeltaugliche Zukunft notwendig ist.

Mit der Einführung eines entgeltfreien Nahverkehr verbinden uns weiterhin folgende Ziele, die zugleich auch zur Umsetzung der UN- Nachhaltigkeitsziele in Schwerin (SDGs) beitragen werden:

1. Mobilität der SchwerinerInnen und der Gäste verbessern

2. Gesellschaftliche Teilhabe aller StadtbewohnerInnen inklusiv erhöhen

3. Bewegungen und Durchmischung der Stadtteile erhöhen

4. Mobilität sozial gerechter finanzieren

5. Umweltbelastungen reduzieren (weniger Abgase, weniger Lärm)

6. verbesserte Verkehrssicherheit gewähren

7. Durch Verkehrsberuhigung einen Zugewinn an Lebensqualität für alle schaffen

8. Mit mehr Grünflächen Lebensorte für Insekten (insbesondere Bienen) und Vögel schaffen

9. Den Nahverkehr für denTourismus attraktiver gestalten

10. Den allgemeinen Bekanntheitsgrad Schwerins als innovative, gemeinwohlorientierte Stadt erhöhen

6 Kommentare zu „#Freifahrt.Jetzt“

  1. Das sind ja alles schöne Ziele.
    Leider findet sich bei den 10 Punkten nicht einer, der das wichtigste und einleuchtendste Gegenargument auch nur anspricht, und schon gar nicht entkräftet :

    Wie soll in der gegenwärtigen Situation der Betrieb finanziert werden ?

    Wenn man aber die Diskussion darüber gar nicht erst anregt, sondern wichtige Fragen der Öffentlichkeit total ignoriert, wird ein ernsthafter Dialog über “ Freifahrt j e t z t “ von vornherein offenbar gar nicht angestrebt.
    Auch wenn man die Austeritätspolitik zu Recht für grundfalsch hält, bringt es wenig, auf ein Ende der Schuldenbremse zu hoffen.

    Solange man nicht bereit ist, über eine sinnvolle Finanzierung unter den aktuellen kommunalen Rahmenbedingungen j e t z t überhaupt auch nur nachzudenken, wirken die wunderhübschen 10 Punkte wie ein realitätsferner Wünsch-dir-was-Katalog.

    Dafür ist die Idee zu gut und zu schade, Sie sollte ernst genommen werden.

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      1. … auch wenn ich von Finanzierungsideen eher nichts halte, weil ich von anderen Prämissen ausgehe, hätte mich dieser Link gleichfalls interessiert. Er funktioniert jedoch nicht.

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      2. Oh, stimmt. Der Link ist derzeit nochmal in Bearbeitung, genauso wie 3 weitere Artikel die zeitnahe auf der Seite zu finden sein werden. Gerne kommentieren wir hier, sobald er wieder online ist.

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    1. Danke Herr Schwarz. Die Initiative kann hier natürlich noch nicht mit ausformulierten Konzepten dienen. Gerade für Schwerin, mit Blick auf die Konsolidierungsvereinbarung, muss ein eigener Weg gefunden werden. Der Vorschlag des Herrn NVS Chef Eisenberg – 365 Tage/365 Euro stellt schon einen guten Einstieg in alternative Nahverkehrs Konzepte da. Auf unserem nächsten Treffen wollen wir erst einmal die Ideen für Schwerin – austarieren. Erst wenn wir im Bündnis dort eine Einigung erzielt haben, können wir an für Schwerin zugeschnittene Finanzierungsansätze arbeiten.

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